Deutscher Senioren Ring e.V.
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DSR Gesundheits-Forum 2010

Gesundheits-Pass60plus unterstützt Eigenständigkeit im Alter

Berlin, 1. Oktober 2010. "Die Gesundheitsvorsorge ist in Deutschland bestens
organisiert - aber nicht für das Alter!" Darin waren sich die Experten einig, die
am Donnerstag und Freitag in Berlin zum DSR-Gesundheits-Forum 2010 zum Thema: Gesundheitsvorsorge im Alter zusammenkamen. Der Deutsche Senioren Ring e.V. (DSR) hatte gemeinsam mit der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V.) dazu eingeladen. 120 Teilnehmer aus den Bereichen Gesundheit und Senioren verfolgten die 16 Expertenvorträge und diskutierten. Mit dem Gesundheits-Pass60plus, den der Vorsitzende des DSR, Prof. Dr. med. Erich Kröger vorstellte, verbinden sie neue Chancen, Gesundheit und Eigenständigkeit bis ins hohe Alter in besonderem Maße zu erhalten und zu fördern.

Der Gesundheits-Pass60plus ist ein gutes Instrument, regelmäßige und systematische Vorsorgeuntersuchungen zu gewährleisten. Er ist ein Dokument,
das über 60-Jährige über die Inhalte sinnvoller Untersuchungen informiert und sie daran erinnert. Den Ärzten liefert es eine Leitlinie und den Krankenkassen
ein Instrument, um die Mitglieder an eine aktive Gesundheitsvorsorge heranzu-führen. „Es ist wichtig, auftretende Einschränkungen etwa im Bereich der körperlichen Beweglichkeit oder der Sinnesorgane möglichst frühzeitig zu erkennen und effektiv entgegenzusteuern“, erklärt Prof. Dr. med. Erich Kröger.

Dr. Volker Lichti, Chefarzt für Innere Medizin und Geriatrie im Krankenhaus
Agatharied in Oberbayern war wesentlich an der Entwicklung der Inhalte des
Gesundheits-Checks für über 60-Jährige beteiligt. Dem DSR-Gesundheits-Forum
erläuterte er anschaulich, dass ein wesentlicher Schwerpunkt der Checks bei
älteren Menschen, die ärztliche Beratung sei. Diese dürfe sich nicht nur auf die Erläuterung der Ergebnisse technischer Untersuchungen beschränken, es müssten auch Themen wie soziale Kontakte, emotionale Situation und Sexualität besprochen werden.

"Es gilt, das Alter so zu gestalten, dass aus den gewonnenen Jahren erfüllte
Jahre werden", sagt Prof. Dr. Ursula Lehr, Vorsitzende der BAGSO und betont:
" Funktionen, die nicht gebraucht werden, verkümmern. Vorsorgeuntersuchungen
sind daher notwendig, um möglichst frühzeitig Fehlentwicklungen zu entdecken
und zu bekämpfen". Der Gesundheits-Pass60plus sei dafür ein ideales
Instrument. 
Während des DSR-Gesundheits-Forum wurden unterschiedliche Aspekte und
Ansätze zur Prävention vorgestellt:  Dr. Rüdiger Schmitt-Homm, Autor des Handbuchs "Anti-Aging & Prävention" zeigte Möglichkeiten und Grenzen moderner Alterswissenschaft auf. Die Sicht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Thema "gesund altern" stellte Referatsleiterin Petra Weritz-Hanf vor und der Facharzt für Innere Medizin Dr. Klaus Volkmer zeigte die Möglichkeiten auf, die der Impfschutz bietet.
Weitere Referate beschäftigten sich u.a. damit, was Senioren selbst zur
Gesundheitsvorsorge beitragen können: Körperliche und geistige Fitness durch
Training und Ernährung zu erhalten gehört dazu, aber auch verschiedene
Anregungen wahrzunehmen, die sich beispielsweise durch Reisen oder das
Internet bieten.
Doch: Wie sehen tatsächlich die Rahmenbedingungen zur Förderung der
Gesundheitsvorsorge im Alter aus? Dr. Sebnem Kaynak, Amtsärztin im Land-
kreis Lutherstadt-Wittenberg, stellte die Ergebnisse einer Studie in einem Altenpflegeheim vor, das zum Ziel hatte, Defizite in der pflegerischen Versorgung gemeinsam mit den Verantwortlichen aufzudecken und zu beseitigen. Dabei wurden Daten zum Impfstatus, zur Zahn- und Mundhygiene, zum Ernährungs-zustand, zur Zufriedenheit der Heimbewohner und zum Wissensstand des Pflegepersonals ermittelt – mit ernüchternden Ergebnissen. Von 36 Heim-
bewohnern lagen elf im Risikobereich zur Fehl- bzw. Mangelernährung und
eine Person war in einem schlechten Ernährungszustand, keiner war gegen Diphtherie und Tetanus geimpft und Impfausweise fehlten weitgehend. Regelmäßige Gesundheits-Checks, die im Gesundheits-Pass60plus dokumentiert werden, würden solche Situationen in Zukunft nicht mehr ermöglichen.

Weitere Informationen unter: www.seniorenring.de